Wenn eine Band seit neunundzwanzig Jahren dabei und in der Szene trotzdem weitgehend unbekannt ist, dann darf man sich schon einmal fragen, woran das liegen könnte. Eine solche Gruppe sind MECHANIX aus Nürnberg. Faulheit kann man den Franken auf gar keinen Fall vorwerfen, bringt man es doch seit 1995 auf ein Demo, drei Studioalben und drei EPs. Wobei zwischen dem letzten Album „New World Underground“ und der am 13.09. veröffentlichten, aktuellen EP „Architects Of Chaos“ allerdings ganze elf Jahre liegen. Dies könnte einer der Gründe für die relative Unbekanntheit der Band sein. Bei einem solchen Bandnamen drängt sich der Vergleich mit MEGADETH natürlich gnadenlos auf.
Ich muss zugeben, dass ich MECHANIX zunächst sogar für eine Coverband hielt. Doch Wolf Reinish (Gesang, Lead- und Rhythmusgitarre), Sebastian Schein (Rhythmusgitarre), Daniel Quanz (Schlagzeug) und wer auch immer auf der EP den Bass eingespielt hat, setzen durchgängig auf Eigenkompositionen. Doch bereits beim eröffnenden Titelsong wird klar, wo hier die Probleme liegen. Auch nach fast dreißig Jahren des Bestehens hört man hier den Einfluss von MEGADETH überdeutlich. Das wäre nicht einmal schlimm und auch mit der Tatsache, dass Reinish verdammt nach Dave Mustaine klingt, könnte ich leben, was aber im Jahr 2024 gar nicht geht, ist der absolut grottige Klang der Scheibe. Selbst das 1985 erschienene „Killing Is My Business…And Business Is Good!“, welches nun wirklich einen suboptimalen Klang hatte, klang nicht so hundsmiserabel wie „Architects Of Chaos“.
Darüber könnte man sogar noch hinwegsehen, wenn MECHANIX gute Songs im Gepäck hätten. Doch die fünf auf der Scheibe enthaltenen Stücke klingen alles andere als wie das Werk von Musikern, die bereits seit neunundzwanzig Jahren Musik machen. Es tut mir leid, aber das hier klingt, als hätte es eine Anfängerkombo in irgendeinem Keller innerhalb weniger Stunden zusammengeschustert. Taucht einmal ein halbwegs gutes Riff auf (siehe Titelsong), wird es entweder künstlich in die Länge gezogen oder wie bei „This Time It’s War“ viel zu schnell beendet. Hier hatte ich echt mehr erwartet. (Matthias)
Bewertung:

4,5 / 10
Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 17:39 min
Label: Witches Brew
Veröffentlichungstermin: 13.09.2024