Paradise Lost - Ascension

Es gab eine Zeit Anfang der Neunziger, in der ich ein riesiger PARADISE LOST-Fan war. Besonders die ersten vier Alben "Lost Paradise" (1990), "Gothic" (1991), "Shades Of God" (1992) und "Icon" (1993) halte ich noch immer für essentiell, wenn es um Death bzw. Doom Metal aus Großbritannien geht. Wobei mir persönlich das stark von METALLICA beeinflusste "Icon" bis heute am besten gefällt. Doch irgendwie verlor ich nach dem 1995er Album "Draconian Times" das Interesse an PARADISE LOST und die Band verschwand für eine sehr lange Zeit aus meinem Blickfeld. Das lag auch daran, dass Nick Holmes und Co. ab ihrem 1999er Werk "Host" einen musikalischen Weg einschlugen, den ich weder mitgehen wollte noch konnte.

Wenn ich DEPECHE MODE hören will, höre ich das Original. Da brauche ich nicht PARADISE LOST für.  Von daher waren mir die Briten die nächsten 18 Jahre herzlich egal.
Erst bei ihrem 2017er Werk "Medusa" riskierte ich wieder ein Ohr. Überzeugend fand ich das Gehörte aber dann nicht wirklich. Am 19.09. erschien nun mit "Ascension" das siebzehnte Album der Gruppe. Eine beeindruckende Zahl.
Doch können PARADISE LOST auch musikalisch beeindrucken? Zunächst sieht alles danach aus. Der Opener "Serpent On The Cross" klingt herrlich düster und gefällt von der ersten Sekunde an. Auch die Growls von Holmes klingen nach einer Reise zurück in die Neunziger. Doch schon mit "Tyrants Serenade" macht man den guten ersten Eindruck schon wieder zunichte, weil man mal wieder nach DEPECHE MODE-Resterampe klingt.

Mit "Salvation" setzen bei mir die ersten Ermüdungserscheinungen ein. Kommt auf den Punkt, Männer. Sieben Minuten sind für diesen Song einfach zu lang. Besser wird es erst wieder mit "Sirens", welches allerdings bereits der achte Song der Scheibe ist und an die gute, alte Zeit von "Icon" erinnert. Auf diese starke Nummer folgt mit "Deceivers" die nächste. Geht da vielleicht doch noch was auf "Ascension"? Leider nein. Mit "The Precipice" folgt die pure Langeweile. Und diese zieht sich bis zum Ende von "Ascension" hin. Ich weiß nicht, was andere an dem Album finden. Es gibt sogar Leute, die darin bereits jetzt das Album des Jahres sehen. Ich persönlich sehe das komplett anders. Zwischen "Obsidian" und "Ascension" liegen ganze fünf Jahre. Ich weiß nicht, was PARADISE LOST in der Zeit getan haben, doch gute Songs schreiben war es definitiv nicht. Also, zumindest ich habe hier statt des Albums des Jahres das Schlafmittel des Jahres gefunden. Sorry, aber noch langweiliger geht es kaum. (Matthias)

Bewertung:

Matthias5.5 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 61:01 min
Label: Nuclear Blast Records
Veröffentlichungstermin: 19.09.2025