J.B.O. - Haus Of The Rising Fun

Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich J.B.O. zum allerersten Mal bei "Live aus dem Alabama" im BR sah. Das muss 1997 gewesen sein, also vor fast 30 Jahren. Damals hatte ich keine Ahnung, wer diese in rosa gewandete Truppe war, lachte mich aber schlapp bei Songs wie "Schlaf Kindlein Schlaf", "Ka Alde, Ka G'Schrei" und "Ein Guter Tag Zum Sterben". Mittlerweile existieren die Franken bereits seit 36 Jahren und verbreiten wie bereits in ihren Anfangstagen jede Menge Blödsinn. Am 09.01.2026 erscheint nun mit "Haus Of The Rising Fun" ihr bereits fünfzehntes Studioalbum. Da kann man schon mal auf die Idee kommen, dass den Erlangern so langsam die Ideen ausgehen könnten.

Doch bereits beim Opener "Ma Ma Ma Metal" gehen die Mundwinkel steil nach oben. "Wenn ich gefrustet bin, dann brauch ich einfach laute Metal-Gitarren". Jawohl, genauso ist das. Bereits mit dieser Nummer sprechen J.B.O. mir voll aus der Seele. Der Titelsong ist natürlich ein Cover von "House Of The Rising Sun" und hat durchaus auch ernste Zwischentöne. "Theo, Wir Fahr'n Nach Lodz" von VICKY LEANDROS mochte ich eigentlich nie, aber "Vito, Wir Machen Krach" ist da ein ganz anderes Kaliber und gefällt mir richtig gut. Leider hat man "I Kissed A Girl" von KATY PERRY eins zu eins gecovert, obwohl man hier so schön irgendetwas mit Quirl hätte einbauen können. Doch bei allem Spaß können Vito C. und Co. auch ernst.

Das beweisen sie mit "Stinkefinger", bei dem die ganzen Deutschrock-Bands mal den Spiegel vorgehalten bekommen. Bei "Power Sucht Wolf" habe ich dann Tränen gelacht. J.B.O. machen auf POWERWOLF und ich schmeiß mich weg. Eines der Highlights der Scheibe. Auch "Bussi" hat was. Die Selbstironie im Text macht das Ganze noch besser. Mein Liebling ist jedoch das finale "Mein Arsch", bei dem man natürlich "Voyage, Voyage" von DESIRELESS persifliert. Nicht jeder kann mit J.B.O. etwas anfangen, aber in der heutigen Zeit, in der einem das Lachen oft vergehen kann und sich die meisten Bands viel zu ernst nehmen, ist es die reinste Wohltat, wenn Musiker über sich selbst lachen können. "Haus Of The Rising Fun" bietet erstklassige Unterhaltung und ist das beste Album der Franken seit langer Zeit. 

Warum eigentlich erinnert mich das Covermotiv an die Grinsekatze? (Matthias)

Bewertung:

Matthias5.5 9 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 44:00 min
Label: Perception/Reigning Phoenix Music
Veröffentlichungstermin: 09.01.2026