Heavenfall - 7 Sins

Heavenfall - 7sinsHEAVENFALL aus NRW könnten so etwas wie die deutsche Antwort auf die österreichischen Symphonic-Prog-Helden von SERENITY sein, denen der große Durchbruch mit ihrem aktuellen Studioalbum gelingen könnte. Ganz so weit sind die fünf Musiker aus dem Westen der Republik noch nicht, die präsentierten nach Jahren der Arbeit vor kurzem ihr erstes offizielles Album „7 Sins“. Ob man sich auf diesem auch genau so gut verkauft wie die österreichischen Kollegen, das soll folgend etwas genauer unter die Lupe genommen werden.

Ich sage es einmal so, nach inzwischen mehreren Umläufen von „7 Sins“ entdecke ich nicht nur eine ganze Menge Paralleleln, sondern muss auch feststellen, dass HEAVENFALL auf einem guten Wege sind. Das Songwriting der 8 Stücke plus Intro ist durchweg mehr als solide und dass es am spielerischen Niveau bei einer Prog Band nur wenig auszusetzen gibt, dürfte auch klar sein. Wer auf bombastischen, verspielten Metal steht, erwartet hier definitiv keinen Rohrkrepierer.

Dass ich dennoch nicht so 100%-tig mit dem Album warm werde, soll natürlich auch nicht verschwiegen werden. Ursachen hierfür gibt es genau zwei an der Zahl. Dort wo SERENITY eingängige Melodien in ihre Songs einfließen lassen, präsentieren uns HEAVENFALL nur „Melodiechen“, und das zieht sich durch die kompletten 45 Minuten. Das macht es auch so schwer einzelne Songs herauszupicken, entweder einem gefällt das komplette Album oder es gefällt einem gar nichts.

Das zweite, was mich (und ich bin sicher, da bin ich nicht alleine) an „7 Sins“ stört, ist der Sound des Albums. Erinnert sich noch jemand an das DREAM THEATER Debüt? Eine rhetorische Frage ich weiß. Das waren Songs, die man eigentlich nur einmal im Leben schreibt (es sei denn man heißt DREAM THEATER), der Sound hingegen war im Vergleich zu den späteren Meisterwerken eher durchwachsen. Bei „7 Sins“ ist es genau umgekehrt, das Album ist bereits für ein Debütalbum so dermaßen überproduziert und zu jeder Sekunde mit Chören, Keyboards und Arrangements zugekleistert worden, dass ich Schlimmes für die Zukunft befürchte, wenn HEAVENFALL diesen Weg weiter gehen sollten. Paradebeispiel hierfür ist das Titelstück „Seven Sins“.  
Wer sich daran nicht stört, findet mit „7 Sins“ ein sehr reifes Debütalbum, das Beachtung verdient und sicherlich seine Anhänger finden wird. (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 46:45 min
Label: Nicrothal Records
Veröffentlichungstermin: 17.01.2011