
Nun steht schon seit einem guten Jahr das aktuelle Studioalbum "Blue Amperience" an, das nicht nur von der Spielzeitlänge Value For Money bietet.
Für Alternative sind die Gitarren recht brachial ausgefallen, was aber dem Gesamtsound ganz gut steht und einen netten Kontrast zu der meist ebenso netten Stimme von Gitarrist und Sänger Sascha zusammen mit Gitarrist Thorsten bildet.Hier und da werde ich an Saarländer an unsere (einstige) lokale Alternativmacht LACUNA erinnert, gerade was Gitarren und Gesangslinien betrifft.
Auch wenn der durchweg gute Gesang ab und zu mal ins Angepisste abdreht, so ist das Album durch die Bank im doch seichten, hoffnungsvollen und lichtdurchschimmernden Bereich angesiedelt. Die obligatorische Ballade darf da natürlich nicht fehlen und wird in Form von "Bury My Hope" gelungen dargereicht.
Dennoch muss ich leider auch einen Wermutstropfen einräumen. Meines Erachtens ist die Albumlänge unvorteilhaft gewählt. Bestimmt schäumen die Jungs von AMPERSPHERE über vor Ideen, aber spätestens zur Halbzeit stellt sich eine hörbare Stagnation an. Alte Schemen werden wieder aufgegriffen, die Riffs ähneln sich, und die Gesangslinien hat man mittlerweile auch schon alle mal gehört.
Nicht jede Art von Musik bietet sich an, auf dieser Spiellänge genug kreativen Raum zu lassen, und so geht es mir zumindest so, dass ich zur Albummitte einfach zwangsläufig abschalte und nur hier und da mal kurz aus der Apathie geweckt werde. Schade, weniger wäre da mehr gewesen, denn Potential hat die Band allemal. Auch wenn ich noch nicht in den Genuss einer Liveshow der Jungs aus Zweibrücken gekommen bin, so vertraue ich dem Hörensagen meines Umfelds und bin mir sicher, dass sich die Liveroutine auf jeden Fall ausgezahlt hat.
Kürzere Alben und den Liveerfolg nicht überstrapaziert, dann kann es in dieser Qualität gerne steil weitergehen. (Jochen)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 72:14 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 01.04. 2011