Dust Bolt - Mass Confusion

dustbolt massconfusionKonfus dürfte nach dem Hören des Drittwerks aus dem Hause DUST BOLT wohl kein Fan zurückbleiben. Denn auch auf „Mass Confusion“ spielen die Landsberger genau das, was man seit ihrem Debüt „Violent Demolition“ aus dem Jahr 2012 von ihnen gewohnt ist. Und das ist nun einmal sehr stark von der Bay Area beeinflusster Old-School-Thrash.

Dies ist auch vollkommen legitim, doch große Neuerungen sollte man von den Bayern auch auf diesem Album nicht erwarten. Das eröffnende „Sick X Brain“ zeigt schon recht deutlich wo in den folgenden Minuten die musikalische Reise hingeht. Die Band prügelt sich hier im meistens rasenden Tempo und technisch präzise wie immer durch die auf der Scheibe enthaltenen 11 Stücke. Auffällig ist hier, dass Sänger Lenny den Anteil der Screams und Shouts im Vergleich zu den vorherigen Veröffentlichungen deutlich zurückgefahren hat, so dass DUST BOLT sich mit diesem Werk eher dem Crossover-Thrash annähern. Trotzdem halten sie sich auch auf ihrem dritten Album was das Thema Weiterentwicklung angeht stark zurück. Die musikalischen Einflüsse sind weiterhin recht deutlich zu hören. So lassen bei „Allergy“ TESTAMENT freundlich grüßen, während bei „Turned To Grey“ DR. LIVING DEAD um die Ecke schauen.

Also alles wie immer?

Nicht ganz, denn einige kleine und eigentlich recht interessante Neuerungen haben DUST BOLT auf „Mass Confusion“ dann doch im Gepäck. So überraschen sie auf „Mind The Gap“ mit einem kurzen A-Capella-Intro und „Portraits Of Decay“ beginnt sogar leicht doomig. Leider verschwinden diese, den üblichen Sound der Gruppe ein wenig auflockernden, Neuerungen genauso schnell wie sie auftauchen wieder in der Versenkung. Einzig bei der Ballade „Exit“ wird eine Idee einmal bis zum Ende ausgeführt und DUST BOLT wagen sich hier erstmals auf neues musikalisches Terrain. Allerdings scheint man wenig Vertrauen in die stimmlichen Qualitäten von Frontmann Lenny Breuss zu haben, anders kann ich mir nicht erklären warum sein Klargesang hier dermaßen mit Effekten zugeknallt wurde. Hier konnte wohl jemand die Finger nicht von den Reglern lassen.

Natürlich ist „Mass Confusion“ alles andere als ein schlechtes Werk und auch am Klang gibt es hier absolut nichts auszusetzen, so mögen meine Worte hier auch wie Jammern auf ziemlich hohem Niveau wirken, doch von einer noch recht jungen Band, die noch dazu spielerisch einen Großteil der Konkurrenz locker in die Tasche steckt, hätte ich mir einfach ein wenig mehr Mut zur Weiterentwicklung gewünscht, als ihn Benne, Nico, Flo und Lenny auf „Mass Confusion“ letztendlich zeigen. (Matthias)


Bewertung: 

Matthias7,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 47:48 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 08.07.2016

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