CLUTCH kommen wieder nach Europa, und Luxemburg steht dabei auf der Agenda. Die monatelange Vorfreude lohnt sich bestimmt, und so macht man sich mit Freunden auf den Weg ins Nachbarland, um sich diese einzigartige Band nochmals zu Gemüte zu führen. Und als Sahnehäubchen darf ich auch noch einen neuen Fotografen für unser Magazin begrüßen. Die Sonne ist mit uns.
GREEN LUNG
Diese Vorband wollte ich nicht verpassen, denn was ich bisher von ihnen gehört habe, klingt sehr vielversprechend. Als es dann bei der Abreise unsererseits zu ein paar Verzögerungen kommt, bekomme ich von dem neuen Mann an der Kamera die Info, dass er schon vor Ort ist und die Vorband bereits 15 Minuten früher als angekündigt angefangen hat. Hurtig betrete ich das brechend volle Atelier und lausche den musikalischen Finessen der Briten, die mit gewohnt glasklarem Sound ihre rockigen und rifflastigen Songs zum Besten geben. Die fünfköpfige Formation, die seit 2017 im Geschäft ist, kann mit ihrem doomigen Stonerrock für eine angenehme Atmosphäre sorgen und ist als Opener bestens geeignet. Ihre abwechslungsreichen Songs sowie der brillante Gesang von Tom Templar überzeugen das Publikum vollkommen, was es mit tosendem Applaus auch der Band vermittelt. Etwa 40 Minuten dauert ihr Set, bei dem sie keine Zeit vergeuden mit viel Geschwafel, sondern einfach nur konstant und hochwertig abliefern. Ein grandioser Einstand.
Setlist GREEN LUNG:
The Harrowing
Old Gods
The Ancient Ways
The Forest Church
Maxine (Witch Queen)
Woodland Rites
Hunters In The Sky
Let The Devil In
One For Sorrow
CLUTCH
Sie sind wie bereits erwähnt keine durchschnittliche Rockband, sondern schon ein Sonderfall im Bereich der Rockmusik. Ihre Fans kommen aus allen Lagern der schwerpunktmäßig gitarrenlastigen Musik, und jeder ist irgendwann begeistert von dem Vierer, der schon seit ihrer Gründung 1993 in der gleichen Besetzung besteht.
CLUTCH nehmen kein Album doppelt auf, jedes Werk ist für sich einzigartig, und so gestaltet sich auch die Setlist heute Abend im Atelier. Von ganz früh bis ganz spät hauen sie ihr Repertoire raus in ihrer gewohnt sympathischen und optisch unspektakulären Art, mit Ausnahme von Ausnahmesänger Neil Fallon, der mal wieder beweist, dass er nicht nur stimmlich over the top ist und zu den ganz Großen gehört, sondern auch als Frontmann herrlich unterhaltsam agiert. Die alten Songs werden dabei recht unverändert und sehr authentisch dargebracht, wobei man höchstens merkt, dass es ab der „Blast Tyrant“ Ära der 200er in eine etwas andere Richtung geht. Vor allem der Gesang hat sich von dort an stark verbessert, weil man die Musik nun um Fellons Stimme herum aufgebaut hat und nicht mehr einfach am Ende der Instrumentierung drüber geklatscht hat.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie dieses Rezept aufgeht, mit simplen Riffs und dem richtigen Groove zusammen mit starken Vocalparts so arschcool rüberzukommen. Und nochmal – hier kommen einem keine zwei Songs ähnlich vor, das ist auch der große Anspruch der Band. CLUTCH verfügen mittlerweile über ein Repertoire, das es nicht einfach macht, eine Setlist für eine Tour zusammenzustellen. Dennoch wird oft variiert und kurzfristig umgestellt. Schade, dass es „Electric Worry“ dieses Mal nicht auf die Liste geschafft hat, dafür waren Knaller wie „Regulator“ und „Swollen Goat“ wieder mal göttlich live zu hören. Das Publikum konnte auch nicht genug bekommen, dennoch war dann irgendwann mal Schluss, und die verschwitzte Meute verließ den Laden zufrieden mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Jeder, der die Band noch nicht live erlebt hat, kann ich nur empfehlen, sich diese Band mal anzutun, unserem Neuzugang Frank an der Kamera hat es auf jeden Fall mal überraschend gut gefallen. (Jochen)
Setlist CLUTCH:
X-Ray Visions
Firbeirds
Burning Beard
Cyborg Bette
Subtle Hustle
(In The Wake Of) The Swollen Goat
A Quick Death In Texas
Walking In The Great Shining Paths Of Monster Trucks
Nosferatu Madre
Escape From The Prison Planet
Spacegrass
I Have The Body Of John Wilkes Booth
El Jefe Speaks
The Regulator
Slaughter Beach
The Dragonfly
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Mob Goes Wild
Binge And Purge
A Shogun Named Marcus
(Fotos: Frank)
