Silvertomb - Edge Of Existence

Silvertomb Edge Of ExistenceEine weitere Veröffentlichung aus dem Vermächtnis von TYPE O NEGATIVE, dieses Mal allerdings mit Johnny Kelly und Kenny Hickey, der hier neben der Gitarre auch noch die Stimme schwingt, was er ja in seiner damaligen Band auch schon positiv unter Beweis stellen konnte.

SILVERTOMB setzen sich genauer gesagt aus Leuten von SEVENTH VOID und Vertretern anderer mehr oder weniger großen Bands zusammen. Zu einer renommierten New Yorker Band gehört natürlich noch ein ehemaliges Mitglied von AGNOSTIC FRONT, hier vertreten durch Joseph James. Mit den Jungs war man ja schon immer irgendwie verbandelt, schon zu CARNIVORE-Zeiten. Aber ganz so weit zurück geht man bei SILVERTOMB gar nicht, denn „Edge Of Existence“ klingt nicht wie eine Fortführung von grün und schwarz, sondern eher nach psychedelischen BLACK SABBATH.

Auch wenn Peter Steele bestimmt einige Male seine Riesenfußstapfen für diese Projekt zur Verfügung stellte, so war es wohl auch nie gewollt, etwas Totgesagtes wiederzubeleben, und das ist auch gut so.
Musikalisch gibt es schon jede Menge zu hören, nicht unbedingt innovativ und selten, aber dennoch klingt es stimmig und homogen. Kennys Stimme ist dazu beileibe nicht schlecht, aber dennoch färbt sich sein eigenartiges Organ so stark durch, dass man manchmal gewillt ist, vorzeitig das Abspielen zu beenden. Das wäre dann auch mein Hauptkritikpunkt an dem Debüt, dem man ansonsten anmerkt, dass hier keine Anfänger zusammengetroffen sind. Die überwiegend harte Mucke wird nur ab und an durch Gänsehautmomente durchsetzt, die dann aber jäh wieder aufgehoben werden.

Hickey drückt hier schon mehr als deutlich seinen Stempel auf, dennoch lässt er seinen Mitstreitern genug Luft, um die neun Songs eindrucksvoll in Szene zu setzen. Gerade bei Songs wie „Eulogy / Requiem“ lohnt sich das Schwelgen in düsteren zähen Sounds, bevor es am Ende gerne mal stimmungsmäßig umschlägt. Viele Parallelen zum Grunge und Alternative zeichnen sich auch gerade durch den Sound und den Gesangsstil ab, die gelegentliche Einlage von Akustikparts verstärkt diesen Eindruck zudem.

Wer sich hier einen TYPE O Nachfolger erhofft hat, der wird wohl schwer enttäuscht sein. Das war auch nicht das Anliegen von SILVERTOMB, auch wenn Kenny Hickeys Handschrift Parallelen zum Stile des Green Man aufweist. Doch da gehen tatsächlich eher die Credits an A PALE HORSE NAMED DEATH, denn „Edge Of Existence“ klingt nur im Ansatz wie zu den alten Zeiten. Wer Lust hat, mal etwas Neues von diesen Leuten zu hören, sollte sich SILVERTOMB auf jeden Fall mal gönnen. (Jochen)


Bewertung:

Jochen7,0 7 / 10


Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 40:46 min
Label: Long Branch/SPV
Veröffentlichungstermin: 01.11.2019

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden