FM - Brotherhood

Die britischen AOR-Veteranen von FM existieren mittlerweile seit mehr als 40 Jahren. In der langen Zeit haben sie ihren zeitlosen melodischen Hardrock perfektioniert. Nun haben sie mit „Brotherhood“, welches am 05. September via Frontiers Music erscheint, ihr bereits 15. Studioalbum veröffentlicht.

Die Band besteht aktuell neben Bandleader Steve Overland (Gesang, Gitarre) aus dem Lead-Gitarristen Jim Kirkpatrick, Keyboarder Jem Davis, Bassist Merv Goldsworthy und Drummer Pete Jupp. FM sind harte Arbeiter in ihrem Business, die klar strukturiert den Old-School-Rock der Siebziger und den Mainstream der Achtziger zelebrieren; straighte Rockmusik mit oftmals bluesigem Hintergrund. Da bieten sich naheliegende Vergleiche mit BAD COMPANY an, zudem die Stimme von Steve Overland dem großen Paul Rodgers ziemlich ähnlich ist.

Sehr eingängige Melodien finden sich daher auch auf „Brotherhood“. Da sind große Innovationen gar nicht nötig, um ein komplexes, starkes Hardrock-Album zu schaffen. Hinzu kommt, dass Jim Kirkpatrick als exzellenter Gitarrist gilt. Der Opener „Do You Mean It“ überzeugt mit seiner bluesigen Ausrichtung, der souligen Vocals der weiblichen Background-Sängerinnen, dem starken Orgelsolo von Jem Davis und einem Gitarrenspiel, das klar macht warum Jim Kirkpatrick als britisches Äquivalent zu Joe Bonamassa gilt. Steve Overland verfügt über eine ausdrucksstarke Stimme und meistert die einzelnen Stücke souverän.

Songs wie „Living On The Run“ oder „Coming For You“ haben in bester FOREIGNER-Manier einen stark amerikanischen und melodischen Achtziger-Vibe, immer wieder geprägt vom prägnanten Solospiel des Leadgitarristen. „Raised On The Wrong Side“ mit seinem bestimmenden Synthie-Einsatz, ist wendungsreich und überzeugt als im Blues verankerter Rocker, der mit der filigranen Gitarrenbegleitung des Jim Kirkpatrick auch im Songfundus der DOOBIE BROTHERS zu finden sein könnte. „Just Walk Away“ ist eine emotionale Ballade, die mich aber nicht richtig mitreißt. Auch die spanischen Gitarren und der Chor sind mir ein wenig zu viel in der Richtung von „I Want To Know What Love Is“.

„Don`t Call It Love“ gefällt mir da wieder deutlich besser. Ein memorabler, lockerer Mainstream-Rocker, der sehr an der Pop-Grenze kratzt; AOR in Reinkultur. „Time Waits For No One“ transferiert den Hörer ebenfalls sofort in die Achtziger Jahre mit den markanten Keyboard-Klängen und den weichen Gitarren-Leads. „Chasing Freedom“ hat eine schöne Americana-Ausrichtung; das abschließende „The Enemy Within“ entpuppt sich als echte Überraschung: ein schleppend progressiver Song, mit eindringlichem „Staccato-Riff“ im Intro und düsterer Ausrichtung, sehr geil.

Fazit: Neben THUNDER gehören FM sicherlich zur Speerspitze des britischen AOR. Der intelligente, handgemachte Rock ist sehr melodiös, kommerziell, von kompositorischer Finesse geprägt und bietet auf „Brotherhood“ reichlich Abwechslung. Schön, dass der Stadionrock der Achtziger auch im 21. Jahrhundert noch relevant ist. (Bernd Eberlein)

Bewertung:

8,5 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: keine Angabe
Label: Frontiers Music 
Veröffentlichungstermin: 05.09.2025

 

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