Machinae Supremacy - A View From The End Of The World

Machinae Supremacy - A View From The End Of The WorldZwei Jahre musste man sich als MACHINAE SUPREMACY Fan gedulden bis nun das herbeigesehnte dritte Album kommt. Noch bevor die schwedische Truppe überhaupt ein Album bei einem Label veröffentlichte war die Resonanz riesig. Wenn man sich das erste Album „Redeemer“ anhört, welches zunächst als Eigenproduktion veröffentlicht wurde ist diese aber nur allzu verständlich. Auch mit ihrem zweiten Album „Overworld“ konnten die Schweden voll auftrumpfen und lieferten einen Silberling ab, der von Anfang bis Ende enormen Spaß macht. Mit dem neuesten Streich „A View From The End Of The World“ bleiben sich MACHINAE SUPREMACY absolut treu und bewegen sich weiterhin in einer musikalischen Mixtur aus Melodic- und Powermetal mit einschlägigem Popcharakter und elektronischen Elementen, welche durch einen 8-Bit SID/681 Soundchip realisiert werden. Bleibt also nur noch die Frage offen ob man an die exzellente Leistung des Vorgängers anknüpfen kann.

Recht schnell wird klar, dass das kein Problem darstellen sollte. Den Start gibt es mit dem Titeltrack „A View From The End Of The World“, welcher gleich das wahnsinnige Potential der Band unter Beweis stellt. Sogleich dominieren die melodischen Gitarrenläufe, welche zunächst vergleichsweise langsam in die Materie einführen. Schnell gesellt sich der fabelhafte Gesang von Robert Stjärnström dazu und rundet den Einstieg mit seiner druckvollen aber dennoch weichen Stimme ab. Der Minimal-Elektroanteil des 8 Bit Soundmonsters hält sich vorerst eher zurück und begleitet mehr die Gitarrenläufe um dann aber schließlich einen besonderen Auftritt zu bekommen. Einen besseren Start in das Album hätte man sicher nicht wählen können und meine Freude steigt bereits ins Unermessliche.

Doch ein wichtiger Faktor bei MACHINAE SUPREMACY ist die Abwechslung die der schwedische Fünfer bietet. So wird beispielsweise die Gitarrenarbeit und das Tempo im Folgetrack „Force Feedback“ deutlich angezogen und wuchtige Melodic-Passagen dominieren den Track, während bei dem Einstiegssong das Ganze deutlich popiger wirkte. Auch die Elektroelemente rücken mehr nach vorne und entwickeln eher einen eigenen Charakter als nur begleitend zu agieren. Die nächste Überraschung lässt auch nicht lange auf sich warten. Der bisher druckvolle Song mündet in eine balladeske Passage, welche scheinbar durch eine Gastsängerin auf eine ganze neue Ebene gebracht wird.

So gehen aber nicht nur Pop- und Melodicelemente ineinander über. Auch ruhige Passagen werden hier und da zum Besten gegeben. Bei „Shinigami“ dagegen driftet das musikalische Schaffen zunächst schon fast in die thrashige Ecke. Der SID Chip kommt hier auch endgültig zur Auslastung und hebt sich über die restlichen Instrumente hinweg. C-64 Thrash, wie geil!!! „Action Girl“ hingegen bietet wieder Soundelemente die problemlos aus einem schönen alten RPG stammen könnten. Immer wieder stiehlt der Soundchip die Show und Freunde alter Videospiele fühlen sich unheimlich wohl.

Wer durch die beiden Alben „Redeemer“ und „Overworld“ sowieso schon hin und weg von MACHINAE SUPREMACY ist wird auch hier in keinster Weise enttäuscht. Wer die noch junge Band nicht kennen sollte, sollte aber keinesfalls Parallelen zu anderen SNES, C-64 Kapellen wie den corelastigen HORSE THE BAND oder den eher im Gothik einzuordnenden WELLE ERDBALL ziehen. Hier wird Power- und Melodicmetal der Extraklasse geboten. Pfeilschnelle gute Laune Riffs, aber auch sowohl gefühlvolle als auch druckvolle groovende Passagen werden auf einen losgelassen.
Mit 14 Songs und einer Spielzeit von ca. 62 Minuten wird man ebenfalls kaum enttäuscht. „A View From The End Of The World“ weist gegenüber dem Vorgänger aber auch ein paar Schwächen auf. „Overworld“ wirkte zeitweise deutlich gefühlvoller und hatte einfach etwas mehr Energie. Ebenso ist meiner Meinung nach nicht jeder Song des neuen Albums ein Überflieger. Hier und da schieben sich Tracks ein, die nicht unbedingt der hohen Messlatte entsprechen. Andererseits hat das Album aber auch wirklich enorme Höhepunkte die im Gedächtnis bleiben, wie „Shinigami“, „Action Girl“ oder „Crouching Camber Hidden Sniper“.
Doch obwohl sich ein paar Schwächen eingeschlichen haben kommt man sehr Nahe an das Vorgängeralbum heran, weshalb mir das Ganze diesmal auch wieder 8,5 Punkte wert ist.
Wer im Übrigen schon ewig darauf wartet die Truppe mal Live zu sehen kann sich freuen, denn die Schweden gehen mit CHILDREN OF BODOM und ENSIFERUM zusammen auf Tour. (Sebastian)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 62:05
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungstermin: 03.12.2010
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