Agrypnie - Aetas Cineris

agrypnie_aetascinerisAGRYPNIE sind nun schon seit einigen Jahren eine Konstante in der deutschen Black Metal-Szene, die sich immer weiter nach oben arbeitet. Ursprünglich als Projekt von Sänger Torsten (Ex-NOCTE OBDUCTA) gestartet, soll es sich mittlerweile um eine richtige Band handeln. Das fällt mir jedoch schwer zu glauben, denn jedes Mal, wenn ich die „Band“ live gesehen habe, gab es unterschiedliche Line-Ups und das jetzige ist schon wieder ein anderes. Aber sei's drum, ich will es einfach mal so hinnehmen. Vielleicht ist jetzt ja endlich eine halbwegs stabile Bandzusammensetzung gefunden.

Nicht leugnen kann man dagegen, daß AGRYPNIE sich qualitativ von Album zu Album steigern. Davon konnte man sich auch schon auf der vorgeschobenen EP „Asche“ überzeugen, auf der schon drei der 8 Songs von „Aetas Cineris“ vertreten waren. Und auch auf der neuen Scheibe kann man deutlich eine Steigerung gegenüber dem letzten Album „16|485|“ feststellen. Vor allem das Drumming wirkt weniger chaotisch, ist aber immer noch beeindruckend schnell.

Daneben gelingt es der Truppe, mit „Aetas Cineris“ eine äußerst düstere Atmosphäre aufzubauen, bei der man sowohl sphärische, federleichte Klänge als auch schwere, harte Riffs und aggressives Drumming einsetzt und zu einer stimmigen Einheit verwebt. Über allem steht immer der unverwechselbare Gesang von Mainman Torsten.

„Aetas Cinceris“ ist ein imposantes Werk geworden, fast 80 Minuten lang, obwohl es nur 8 Songs enthält. Selbst der kürzeste kommt auf über 8 Minuten Spielzeit und gleich drei Songs durchbrechen die 10-Minuten-Grenzen. Und doch schafft man es, zu keiner Minute zu langweilen, immer spannend zu bleiben und einfach nur eine Wahnsinnsstimmung aufzubauen, die einem den Magen zusammenzieht.

Wirkten AGRYPNIE vor einigen Jahren noch etwas holprig, so zeigen sie mittlerweile doch, daß sie sich vor den Größen der Szene nicht zu verstecken brauchen. Ganz im Gegenteil: Sie gehören inzwischen dazu und scheinen ihren Weg gefunden zu haben. Wer auf düsteren, dennoch leicht melodisch angehauchten Black Metal mit deutschen Texten und ordentlich Groove steht und AGRYPNIE noch nicht kennt, der sollte in „Aetas Cinceris“ mal reinhören. Denn das ist einfach ein starkes Album geworden. (Anne)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 77:08 min
Label: Supreme Chaos Records
Veröffentlichungstermin: 15.03.2013