Viking Festival (28. - 29.05.2021, Hov (FO)) - Freitag, 28.05.2021

Beitragsseiten

 

IMPARTIAL
Den Freitag lassen wir gemütlich angehen und laufen erst zu IMPARTIAL, der ersten Metalband, auf dem Gelände auf. Da ich mit Färingern unterwegs bin kommen wir natürlich etwas zu spät. Und da wir am Einlass und auf dem Weg zur Bühne ständig Leute treffen, wird es natürlich noch etwas später, so dass wir fast die Hälfte des Auftritts verpassen. Was aber zu verschmerzen ist. IMPARTIAL gehören nun nicht zu meinen färöischen Lieblingsmetalbands, dafür klingen sie mir einfach zu gewöhnlich, nicht speziell genug. Die junge Truppe hatte zwar die letztjährige färöische Wacken Metal Battle gewonnen und darf deshalb irgendwann mal, wenn Corona es erlaubt, in Wacken spielen, aber meiner Meinung nach hätten die zweitplazierten ÓTTI den Sieg eher verdient gehabt. Aber ich will die Band gerne sehen, denn wer weiß, ob ich jemals wieder die Gelegenheit dazu haben werde. IMPARTIAL haben etwas Mühe, das nur spärlich anwesende Publikum zu motivieren. Aber ihre Liveshow strotzt jetzt auch nicht gerade vor Energie. Die Band ist noch ziemlich jung, wurde erst 2017 gegründet, so dass sich hier noch einiges ändern kann, aber im Moment sind sie nicht besonders beeindruckend. Nett, ja. Aber das war es dann auch schon. Und ich frage mich wieder, wie sie es geschafft haben, bei der Wacken Metal Battle zu gewinnen.

live 20210528 0109 impartialalive 20210528 0112 impartiala

 

MARRA
JANUS Á HÚSAGARÐI sparen wir uns, beziehungsweise bekommen wir nur am Rande mit. Die nächste wirklich interessante Band ist MARRA, die man fast schon als färöische All-Star-Band bezeichnen kann. Die Truppe wurde zwar erst vor kurzem gegründet, ihre Mitglieder sind allerdings alles andere als Unbekannte in der färöischen Metalszene. Am bekanntesten sind dabei sicher Terji Skibenæs (Ex-TÝR), Mikkjal G. Hansen (SIC) und Heri Reynheim (HAMRADUN). Musikalisch dürfte es sich um die härteste Band des Festivals handeln, ist man doch stark von PANTERA inspiriert (und betreibt nebenher unter anderem Namen, jedoch mit ähnlicher bis gleicher Besetzung noch eine PANTERA-Coverband). Trotz des Bekannheitsgrades der einzelnen Mitglieder hat die Band dennoch keinen leichten Stand, denn bisher hat sie noch keine eigenen Songs veröffentlicht und PANTERA ist nun auch nicht jedermanns Sache. Dennoch macht die Truppe live ordentlich Spaß und kann auch so einige Leute vor die Bühne locken. Den größten Anteil daran hat sicherlich Fronter Mikkjal, der unablässig post, sich die Seele aus dem Leib brüllt, das Publikum animiert und mit gewagten Scherzen („Jetzt spielen wir einen GUNS ’N‘ ROSES-Song, zu, dem man gut tanzen kann! – Nee, das machen wir nicht!“) bei Laune hält. Mit seiner energiegeladenen Show macht der Fünfer definitiv Lust auf mehr, hier bin ich wirklich auf das Debütalbum gespannt.

live 20210528 0208 marraalive 20210528 0217 marraa



ASYLLEX
Die nächste Band gehört zu denen, die ich unbedingt sehen wollte. Das letzte Album von ASYLLEX hat mir ja richtig gut gefallen und ich habe die Band noch nie live gesehen. Daher bin ich neugierig, ob die Truppe das hohe Niveau des Albums auch live halten kann und wie sie sich generell so macht. Auch ASYLLEX haben bereits einmal die Wacken Metal Battle Føroyar gewonnen und schon in Wacken gespielt. Und obwohl die Band im nächsten Jahr schon ihren zehnten Geburtstag feiern kann, sind die einzelnen Bandmitglieder noch sehr jung – die Thrasher haben einfach wirklich früh angefangen. Musikalisch konzentriert man sich auf das aktuelle Album, das zu meiner persönlichen Freude nicht mehr ganz so thrashig ausgefallen ist, sondern auch viele andere interessante Elemente enthält (allem voran die Orchestrierung). Von daher bin ich mit der Songauswahl ziemlich zufrieden. Auf Platte greift die Band auf gleich drei Gitarristen zurück, live beschränkt man sich auf zwei und Hans Hammer konzentriert sich ganz auf das Singen, was sicher nicht die dümmste Idee ist. Dennoch fehlt irgendwie was. Die Band schafft es nicht, die Energie des Albums auch zu 100 % auf die Bühne zu transportieren. Zwar gibt sich Sänger Hans alle Mühe das Publikum zu animieren und er selbst bewegt sich auch richtig viel auf der Bühne, der Rest der Band wirkt allerdings eher etwas steif. Dabei wären die etwas frischen Temperaturen doch ein Grund für mehr Bewegung gewesen. Nicht umsonst kündigt Hans Hammer den Song „Frostbitin“ mit „passt perfekt zum heutigen Abend!“ an. Vielleicht ist der Abend auch einfach zu spät und die Nacht zu kalt.

Setlist ASYLLEX:
-
Lost Life
-
Reckoning Day
Welcome To The Night
Frostbitin
-
Concrete Shoes
-
Child Of War
Spirits
Murder
Between Life And Death

live 20210528 0304 asyllexalive 20210528 0305 asyllexa

 

 

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden