Fünf jahre sind ein verdammt langer Zeitraum. Insbesondere, wenn es sich dabei um die Spanne zwischen zwei Alben handelt. Warum es solange gedauert hat, bis TEN den Nachfolger für „The Twilight Chronicles" aufzunehmen, entzieht sich leider meiner Kenntnis, doch jetzt bin ich glücklich, dass die einst so fleißigen Engländer nach einer halben Dekade zu Potte gekommen sind.
Was bei einer solch langen Wartezeit immer wieder ein Problem darstellt, ist die Tatsache, dass die Erwartungshaltung sehr hoch gesteckt ist. Doch es sollte für die fünf Musiker mit Mainman Gary Hughes doch kein Problem sein, einfach an alte Glanzzeiten anzuknüpfen, rein musikalisch zumindest.
So exzellent wie hier angefangen wurde, könnte man eventuell denken, dass die Combo schon ihr ganzes Pulver verschossen hat, aber die hier musizierenden Briten wären nicht die die sie sind, wenn musikalische Qualität nicht ganz oben auf der Liste stünde. Denn auch der direkte Nachfolger „Centre Of My Universe" präsentiert sich als typisches Melodic-Rock-Futter, dass so nur von dieser Gruppe dargeboten werden kann. Das wirklich schöne an besagtem Lied ist die Tatsache, dass man sofort erkennt, wer sein Schöpfer war, ohne das es nach Selbstkopie klingt, sehr fein.
Fast die komplette Scheibe ist ein Fest für die Sinne, zumindest für die Ohren. Da wäre natürlich auch noch der geniale „Love Song", welches für mich unbestritten den Höhepunkt von „Stormwarning" darstellt, aber auch sonst gibt es kaum Kritik. Aber eben nur kaum, und, um in den Worten meiner ehemaligen Deutschlehrerin zu reden, hat jeder einen Schandfleck verdient. Sowohl „Invisible" als auch der Titeltrack sind mir ehrlich gesagt zu sehr Füllnummern, rein vom Songwriting her.
Aber wenn man die anderen Punkte und die gute Produktion vor diese kleinen Makel stellt, dann sind diese eher Makulatur. Es hat sich gelohnt eine solch lange Zeit in Anspruch zu nehmen, auch wenn ich natürlich hoffe, dass das nächste Studiowerk etwas schneller erscheint. Von einer Tour mal ganz abgesehen. Doch bleiben wir erst mal im Hier und Jetzt und bescheinigen dem der „Sturmwarnung" eine Wertung der Marke „Windstärke achte". (David)
Bewertung: 8,5 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 59:53 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 18.01.2011