Interview mit Christian Carlsson (The Quill)

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christiancarlsson thequillDie schwedische Hard Rockgruppe THE QUILL wird demnächst ihr neuntes Album ”Earthrise” veröffentlichen. Während einer netten und entspannten Unterhaltung mit Gitarrist Christian Carlsson erfuhr ich wie die Pandemie die Band und ihre kommendes Platte beeinträchtigt hat. Ebenso wie das Songwriting und die Auswahl der Lieder von Statten gehen können, zusammen mit interessanten Informationen über das Albumcoverartwork und den Kerl oder Kreatur die wir darauf sehen. Wir bekommen Einsicht worüber die Texte handeln, ebenso über Carlsson´s Weg wie er zum Gitarristen wurde und was seine Lieblingsgitarre ist. Ihr könnt ebenso lesen was die Mitglieder tun wenn sie nicht an Musik arbeiten, was ihre liebsten Konzertlocations sind und welche Songs sie immer vor Publikum spielen, dazu noch vieles mehr.

Anna: Euer Aufnahmestudio ist in Oskarshamn, in Südostschweden beheimatet. Nicht weit davon entfernt liegt Mönsterås. Stammen alle vier Bandmitglieder von dort?

Christian: Ja, alle außer Bassist Roger Nilsson, der schon immer Junge aus Oskarshamn ist. Er lebt da auch jetzt, während er in seiner Jugend in Mönsterås wohnte. Das war während der Zeit, als wir uns kennenlernten und die Band formierten.

Anna: Lebt der Rest von Euch immer noch dort?

Christian: Ja.

Anna: Wie habt ihr Euch kennen gelernt?

Christian: Wir sind ungefähr im selben Alter. Zu der Zeit hing jeder im Jugendzentrum herum. Da war eine kleine Bühne und da gab es auch Proberäume für Deine Bands. Das Jugendzentrum bot viel Platz, so dass ziemlich viele Bands da probten. Du konntest Poolbillard dort spielen, Snacks essen und herum hängen. Dann probten wir da, oder schauten ein wenig anderen bei deren Proben zu. In den Siebzigern und Achtzigern herrschte da ein großer Gemeinschaftssinn. Alle Mönsterås-Musiker meiner Generation haben viel Zeit in diesem Jugendzentrum verbracht. Und ja, da haben wir uns getroffen.

Anna: Ich schätze, dass ihr Euch im letzten Jahr nicht viel getroffen habt. Wie hat das die Albumaufnahmen beeinträchtigt?

Christian: Wir haben im Dezember 2019 schon vor der Pandemie mit den Arbeiten für das Album begonnen. Wir hatten einen Zeitplan für die ganzen Aufnahmen. Zur selben Zeit letztes Jahr hatten wir drei Viertel geschafft. Bis dahin haben wir wie üblich weitergemacht und hatten das meiste im Kasten. Ein paar Sachen hier und da fehlten noch, dazu der eigentliche Mix und die anderen Sachen, die später gemacht werden. Wir haben versucht alles fertig zu bekommen, aber alles nahm so eine extrem lange Zeit in Anspruch, da wir uns nicht viel treffen konnten. Andere wie unsere deutschen Partner hatten einen Lockdown und überall waren unterschiedliche Bedingungen. Es dauerte bis zum August 2020 bis wir das fertige Material bei unserer Plattenfirma abgeben konnten. Die visuellen Dinge wie Albumcover und Promofotos waren nicht vor November fertig. Wir versuchten uns so oft zu treffen, wie wir es wagen konnten. Als es härtere Beschränkungen gab, wie besonders ab Ende Herbst, pausierten wir. Fast so als ob wir für eine Weile den Deckel drauf machen. Seit damals haben wir uns alle vier kaum zusammen getroffen. Es muss ungefähr vor Weihnachten gewesen sein, daher haben wir uns jetzt seit ein paar Monaten nicht gesehen. Genauso wie an anderen Arbeitsplätzen haben wir stattdessen nun Meetings via Computer (Lacht).

Anna: Ihr habt alle Songs zusammen geschrieben. Hatte die Gruppe stets so viele Ideen, dass ihr bei jedem Album unglaublich viele Songs zum auswählen hattet?

Christian: Nun… wir haben dieses Mal ungewöhnlich viele ausgearbeitet. Songs zu schreiben ist ein langer, demokratischer Prozess. Wir haben uns regelmäßig getroffen, normalerweise im Proberaum. Jemand kommt mit einer Idee an, etwa einem Riff. Dann probieren wir verschiedene Dinge aus, um Stück für Stück einen Song zu kreieren. Es kann sich ziemlich lange Zeit ziehen. Jeder muss den Song fühlen und Leidenschaft dafür entwickeln. Wir machen weiter, bis alle froh damit sind. Das ist schön, aber manchmal auch etwas frustrierend (lacht). Wie auch immer wollen wir dass jeder mit dem Ergebnis zufrieden ist. Es ist trotz allem künstlerische Arbeit, die wir verrichten. Wenn Du das Album vom ersten bis zum letzten Lied anhörst, wollen wir, dass Du den Fluss und die Dynamik spürst. Da sollten aber ebenso ein paar Dinge entlang des Weges passieren. Wir versuchen auf jeder Scheibe einen aufregenden Mix aus allem wofür THE QUILL stehen zu produzieren.

Anna: Aus zwanzig wurden neun. Wie habt ihr die Songs ausgewählt, die es auf ”Earthrise” schafften? Habt ihr gemeinsam entschieden oder habt ihr abgestimmt? (Lacht)

Christian: Ja, eigentlich machten wir es so (lacht). Wir haben alle zwanzig Lieder geprobt, doch wir haben uns selbst gefragt, ob jeder davon wirklich auf lange Sicht funktioniert. Wir kamen zu einer Entscheidung, welchen Song wir erstmal streichen und im Studio keine Zeit darauf verwenden. Wir kochten es auf dreizehn Lieder herunter und nahmen diese auf. Dann saßen wir im Studio und schrieben jeden Songtitel auf getrennte Post-It-Zettel. Einer nach dem andere wurde mit der Frage, wer den Songs auf der Scheibe haben möchte hochgehalten (lacht). Jene welche die meisten Stimmen erhalten haben durften auf das Album (lacht). Wir wollten ungefähr 45 Minuten Musik und konnten natürlich nicht alles nehmen. Es sollte möglich sein, dass alles auf eine Seite einer 90-Minuten-Musikkassette passt (beide lachen).

Anna: Wie habt ihr die ganze Produktion verglichen mit den bisherigen erlebt?

Christian: Wenn wir einmal im Studio sind um zu arbeiten, sind wir sehr schnell und effektiv. Das Problem warum es so lange dauerte war eben diese Tage im Studio zu bekommen. Es war frustrierend. Jolle (Atlagic) sagte im vergangenen Jahr: ”Was zur Hölle, ich war mit meinen Drums im November fertig und jetzt ist es April. Wir sind immer noch nicht fertig. Was geht da ab…” (lacht) Es machte uns sozusagen wahnsinnig. Wenn Deine Gedanken einmal im Studio bei den Aufnahmeschritten sind, dann willst Du intensiv weitermachen bis Du fertig bist.

Anna: Ich wundere mich ein bisschen über ”Angel Of Death“, welchen man auf dem Albumcover sehen kann und dessen Kostüm innen detailliert beschrieben ist. Sag mir, was für ein Typ oder Kreatur ist das?

Christian: Ein Deutscher namens Sebastian Jerke, ein Künstler, der ebenso das Coverartwork auf unserer vorherigen Platte "Born From Fire“ angefertigt hat. Er hat ein paar Albumartworks für Bands aus unserem Genre gemacht, daher dachten wir, dass er ein cooler Kerl ist. Er ist so verdammt gut, deswegen wollten wir mit ihm arbeiten. Er zeichnet per Hand, somit sind das Acrylgemälde. Da wurde nichts im Computer gemacht. Es ist eine echte Pinselzeichnung. Jedenfalls wollte er alle Texte haben, damit er eine Idee davon bekommt, wovon sie handeln und um eine innere Vorstellung von seiner Arbeit zu bekommen, wen er sie liest. Wir haben ihm ebenso ein wenig Musik geschickt, damit er einen Eindruck davon hat wie die Scheibe klingt, damit er die Atmosphäre begreift. Dann wollte er wissen, ob wir Vorschläge für einen Albumtitel haben und wir dachten der Song ”Earthrise” wäre ein ziemlich cooler Name um ihn zu verwenden. Wir wollten ein Bild, auf dem Du die Erde irgendwie vom Weltraum aus siehst. Dann fing er an damit zu improvisieren und kam mit ein paar Skizzen an, die fast so aussahen wie jetzt. Es ist eine Art Alien mit einem speziellen Kostüm. Dann entlehnten wir ein wenig von BLACK SABBATH (lacht). Auf dem Frontcover eines ihrer Alben haben sie einen speziellen Charakter, der auf dem Innencover beschrieben wird. Wir wollten dann etwas Ähnliches und machten Sebastian den Vorschlag eine Skizze von dieser Kreatur aus dem All und ihrem Equipment anzufertigen. Er wurde enthusiastisch und kam mit allem an, was genannt wurde. Ich habe keine Ahnung von der Ausstattung (lacht). Es ist möglicherweise nur seine Einbildung. Da gibt es eine Menge Weltraumthematik in vielen der Texte. Wir philosophieren über das Leben und wir reflektieren über die Gesellschaft, aber mit Weltraumbezügen.

Anna: In der ersten Strophe von ”Dwarf Planet” können wir etwas hören, dass wie Vögel klingt, von einer Slidegitarre erzeugt. Ist das ein Keyboard oder ein Mellotron?

Christian: Es ist genau die Slidegitarre mit einem starken Echo. Ich habe die Idee von einem LYNYRD SKYNYRD-Song, wo sie das machen. Es ist ein sehr coole Sache.
(Wow, sagt Anna beeindruckt.)

Anna: Ihr habt die ganze Zeit über kein Mellotron benutzt?

Christian: Nein, aber ich habe ein Art Mellotron-Sound auf meiner Gitarre. Fredrik (Karlén, der auf der letzten Scheibe Mellotron spielte) spielt ein bisschen Keyboard, wie beim Outro von ”Hallucinate” und einige Melodieloops bei ein paar Liedern.

Anna: Erzähle uns über die akustische Kreation ”Dead River”, welche das Album beschließt.

Christian: Die ist auf einer Akustikgitarre aufgebaut, die ziemlich monoton ist und sich durch den gesamten Song zieht. Es war Roger, der zuhause saß, verspielt einige Dinge mit der Akustikgitarre ausprobierte und damit ankam. Seine Idee war es etwas Akustisches zu machen, ein wenig wie im Flower Power oder LED ZEPPELIN –Stil. Magnus (Ekwall, der Sänger) versuchte dann ein paar Melodien zu finden. Wir hatten das Gefühl, es etwas mit diffusen Effekten und Congas dekorieren zu müssen, um das Psychedelische aufzubauen. Ich finde wir haben guten Stoff gefunden um die akustische Gitarre zu unterstützen. Es ist aufregend Songs zu erschaffen. Wir haben oft einen Song, der reduzierter ist, Du könntest sagen ohne Schlagzeug. Dieser hat keine richtigen Drums, aber da sind Congas und andere Rhythmusinstrumente. Nicht auf allen Scheiben, aber manchmal finden wir die Form für solch ein Lied und dann denken wir es wäre cool ihn einzubauen.

Anna: Was macht ihr sonst, wenn ihr nicht mit Musik arbeitet.

Christian: Wir arbeiten in der Welt der Schulen, außer Jolle, der Schreiner ist. Wir haben das die ganze Zeit über gemacht. Ich habe als Musiklehrer, Lehrassistent und in Jugend - oder Freizeitzentren gearbeitet. Magnus arbeitet als Sonderpädagoge für die Oberstufe. Roger war einst normaler Lehrer, ist aber jetzt so etwas wie ein stellvertretender Direktor. Neben der Musik haben die meisten von uns üblicherweise Vollzeit gearbeitet.

Anna: In wie vielen unterschiedlichen Ländern habt ihr Livekonzerte gespielt?

Christian: Oh… das weiß ich nicht genau. Zumindest in ganz Westeuropa und Teilen von Osteuropa. Wir haben auch schon eine US-Tour absolviert. Da kamen viele Stunden auf der Straße zusammen.

Anna: Habt ihr einen Favoriten unter all Orten an denen ihr aufgetreten seid?

Christian: Sweden Rock ist immer besonders. Wir haben viermal dort gespielt. Es fühlt sich wie ein guter Beleg für Deine Arbeit an. Wenn Du dorthin gehst um zu spielen, fühlt es sich gut an. Dann haben wir unten in Europa auf ähnlichen Festivals vom selben Kaliber zu zahlreichen Anlässen gespielt. Ein paar ziemlich große Hard Rock Festivals wie Wacken Open Air. In den Niederlanden haben sie mehrere große Festivals und wir haben auf allen gespielt. Wir habe auch auf dem Alcatraz Rock & Metal Festival gespielt. Wir haben das vor ein paar Jahren gemacht und es war ein großer Spaß.

Anna: Bevorzugt ihr große Arenen oder kann es ebenso gut gemütlich in kleinen Clubs sein?

Christian: Ich mag beides, aber große Festivals sind etwas Besonderes. Rauszugehen auf die große Bühne und Tausende Leute vor Dir zu sehen...das ist eine unglaubliche Erfahrung.

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(Fotos: Goran Markov und Jacky Moutaillier.) 

 

Anna: Gibt es einen oder mehrere Songs, den ihr immer auf Konzerten spielt, Lieder die ihr nicht weglassen könnt?

Christian: Ja, einige sind Songs, die wir selbst genießen und gerne spielen. Wir haben einen Favoriten, den wir wirklich immer haben und spielen wollen. Er stammt von unserem am wenigsten bekannten Album ”Silver Haze” (1999) und heißt ”Freedom Mountain”. Wir lieben ihn live zu spielen, und selbst wenn ihn Leute noch nicht gehört haben, bekommst Du mit, dass sie begeistert davon sind. Dann hatten wir ein paar, jetzt nicht unbedingt Hits, aber immer seit wir ”Stone Believer” (”Born From Fire”, 2017) schrieben…fühlten wir dass er ins Ziel trifft, sozusagen. Wir spielen ihn immer. Dann sind da ein paar mehr von älteren Scheiben. Wir haben ein Lied namens ”American Powder”, von ”Hooray! It´s A Deathtrip” (2003), der live immer funktioniert. Wir spielen es bei fast jedem Gig, genauso wie den Titeltrack von ”Voodoo Caravan” (2002). Manchmal haben wir die selbe Setlist die gesamte Tour über, manchmal auch nicht. Die letzte Tour absolvierten wir direkt bevor wir angefangen haben das neue Album aufzunehmen, zusammen mit der amerikanischen Band NEBULA. Wir waren ein paar Wochen in Europa unterwegs. Da hatten wir so viele Songs geprobt, dass wir dachten: ”Jetzt machen wir jede Nacht eine neue Setlist.” Wir hatten sechzig Minuten, somit brachten wir elf bis zwölf Lieder. Wir hatten mindestens doppelt so viele, daher war es jede Nacht anders (lacht). Da waren vielleicht vier oder fünf Songs, die immer dabei waren, aber den Rest haben wir an jedem einzelnen Tag verändert. Es war eine Herausforderung in anderer Weise. Ab und zu dachten wir: ”Ok, sollen wir mit diesem Lied anfangen? Wir haben das nie zuvor gemacht, daher kann das aufregend werden.” Andererseits hast Du gewisse Songs, bei denen Du fühlst, dass sie die perfekte Eröffnungsnummer sind. Jedoch nutzten wir gerade die Chance und es konnte jeder sein (lacht). Manchmal war es sogar ein langsamer Tune, aber es war eine Menge Spaß. Wir haben ebenso eine Menge Hardcorefans, welche der Tour folgen und mehrere Konzerte hintereinander sehen. Dann war es ein wenig Extrafreude für sie viele verschiedene Lieder zu hören, damit es nicht Nacht für Nacht die selben wurden.

Anna: Ist da noch etwas bezüglich Eures kommenden Albums ”Earthrise”, dass Du hinzufügen möchtest?

Christian: Es fühlt sich seltsam an, wenn Du keine Konzerte geben kannst. Sonst hast Du immer einen Plan. Erst eine Releaseparty, dann ist es Zeit für Gigs, Touren und Festivals. Üblicherweise hast Du Pläne für ein halbes bis ein ganzes Jahr im Voraus. Jetzt ist da Nichts. Wir haben ein paar Videos gedreht und dann kommt das Album, aber danach wissen wir nicht viel weiter. Es gibt ein paar Tourangebote für nächstes Jahr, welche wir besprechen werden. Obwohl Du alles wie eine ”Prise Salz” nehmen musst, denn Du weißt nicht, ob es überhaupt passieren wird. Wir versuchen das Album auf jede erdenkliche Art zu promoten, außer live zu spielen.

Anna: Vielleicht einen weiteren Livestreams etwas später?

Christian: Nun, wir werden möglicherweise zumindest etwas machen, um das Album vorzustellen, wenn es erscheint.

Anna: Ist da noch etwas, dass Du erwähnen möchtest?

Christian: Viel ist nicht passiert im letzten Jahr, aber wir haben einen Kulturpreis erhalten.

Anna: Glückwunsch!
(Kulturpreis der Kommune Mönsterås 2020, mit der Motivation: ”Für ihre lange erfolgreiche Karriere und ihren Beitrag zur Musik, die Mönsterås durch ihre Tourneen durch die Welt auf die Landkarte brachte.”)

Christian: Das war ein Spaß. Irgendwie wird dieser Preis im Sommer an Schwedens Nationalfeiertag vergeben. Daneben kamen einige Interviews und Reviews dazu. Wenn man all die vielen positiven Kommentare zu ”Earthrise” sieht, fühlt es sich fantastisch an.

Anna: Wie viele verschieden Gitarren besitzt oder hattest Du über die Jahre?

Christian: Ich weiß es nicht. Um die dreißig ungefähr, aber die ganze Zeit mit THE QUILL habe ich so gut wie immer die selben zwei oder drei benutzt. Du findest Deine Favoriten.

Anna: Welche sind Deine Lieblinge?

Christian: Als ich eine Gibson-Gitarre gekauft habe fühlte ich dass ich zuhause angekommen bin. Danach habe ich immer gesucht. Derzeit habe ich zwei Gibson Les Paul und es sind zu weiten Teilen die beiden, auf denen ich immer spiele. Sie haben beiden einen leicht unterschiedlichen Klang. Für mich zählen einfach Gibson-Gitarren. Sie klingen und reagieren in der Art wie ich es will.

Anna: Wie alt warst Du als Du Deine erste Gitarre bekommen hast, oder wann hast Du angefangen das Instrument zu spielen?

Christian: Ich kann nicht so alt gewesen sein. Mein Großvater hatte eine Gitarre und ich wollte immer damit spielen wenn wir dort waren. Dann habe ich meine erste Gitarre von ihm bekommen. Später bekam ich ein Drumset, dass ich lieber Schlagzeug spielen wollte. Ich lernte das recht gut, aber ich bin nie wirklich von der Gitarre losgekommen. Wir hatten eine kleine Band (kurzes Lachen), als wir elf, zwölf Jahre alt waren, als da jemand anders war, der ebenfalls ein bisschen spielen konnte. Dann schrieb ich auf der Gitarre Songs für diese Band, obwohl ich später Drums spielte. Besonders vom Songwriting dachte ich, dass es viel Spaß macht und am Ende wollte doch lieber Gitarre spielen. Lieder zu schreiben war immer mein Ding und da fühlte sich die Gitarre natürlicher an, um damit zu komponieren. Dann wirst Du besser und besser, wenn Du obendrein spielst.

Anna: Du wurdest möglicherweise geboren um Gitarrist zu sein.

Christian: (lacht) Vielleicht war das so.

 

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christiancarlsson thequillThe Swedish Hard Rock group THE QUILL will soon release their ninth album "Earthrise". During a very nice and relaxed conversation with the guitarist Christian Carlsson, I got to know how the pandemic has affected the band and their upcoming record. Also how the songwriting and choice of songs can be done, together with interesting information about the new albumcover artwork and the dude or creature we see on it. We get an insight into what the lyrics are about, as well as Carlsson's path to becoming a guitarist and which one is his favorite guitar. You can also read about what the members do when they are not working with music, which their favorite places for concerts are and what songs they always play in front of an audience, plus much more.


Anna: Your recording studio is located in Oskarshamn, in the southeast of Sweden. Not so far away is Mönsterås. Are all four bandmembers originally from there?

Christian: Yes, everyone except the bassist Roger Nilsson, who is an Oskarshamn-guy from the beginning. He also lives there now, but he lived in Mönsterås in his youth. It was during that time we met and formed the band.

Anna: Do the rest of you still live there?

Christian: Yes.

Anna: How did you get to know each other?

Christian: We are about the same age. At that time, everyone hung out at the youth center. There was a small stage and there were rooms where you could rehearse with your band. The youth center had lots of space, so there were rather many bands rehearsing there. You could play pool, eat a snack and hang out. Then we rehearsed, or listened a bit to someone else rehearsing. There was a great sense of community in the seventies and eighties. All Mönsterås-musicians in my generation have spent a lot of time on that youth center. So, yes, that is where we met.

Anna: I guess you have not met each other much in the last year. How has it affected the album-recording?

Christian: We started recording this album already in December 2019, before the pandemic. We had a schedule for the whole recording. At this time last year we had done three quarters of the work. Until then we went on as usual and had recorded most of the things. There was a bit here and there that was missing, plus the actual mixing process and the other things that would be done later. We tried to get it ready, but everything took an extremely long time, when we could not meet much. Others, such as our German partners, had a lockdown and there were different conditions everywhere. It took until August 2020 before we delivered the finished material to the record company. The visuals, such as album cover and promo pictures, were not completed until November. We tried to meet as much as we dared. When it became tougher restrictions, especially from the end of the autumn, then we paused. Much like putting the lid on for a while. Since then, the four of us have hardly met at all. It must have been sometime before Christmas, so we have not seen each other for several months now. As in many other workplaces, we now instead have meetings via the computer (laughter).

Anna: You have written all the songs together. Have this group always been so full of ideas, that you had so incredibly many songs to choose from before each album?

Christian: Well…we probably did unusually many this time. It is a long, democratic process with writing songs. We meet regularly, usually in the rehearsal room. One of us comes up with an idea, some riffs for example. Then we try things out and bit by bit we create the songs. It can take quite a long time. Everyone shall feel for and be passionate about the song. We keep going until everyone is pleased. That is nice, but sometimes a little bit frustrating (laughter). However, you want everyone to feel satisfied with the result. It is after all an artistic work we are doing. When you listen to the album, from the first to the last song, we want you to feel a kind of flow and a dynamic. There should also be some things happening along the way. We try to make an exciting mix of everything that THE QUILL stands for, on each record.

Anna: About twenty became nine. How did you choose which songs to include on "Earthrise"? Did everyone decide together or did you vote? (Laughter)

Christian: Yes, we actually did that (laughter). We had rehearsed on twenty songs, but asked ourselves if everyone of them would really last in the long run. We reached a decision about which songs we could remove for now and did not put any time on them in the studio. We boiled it down to thirteen songs and recorded them. Then we sat in the studio and wrote down each song title on separate post-it-notes. One by one was held up, with the question of who wanted that song to be on the record (laughs). Those who received most votes were simply allowed to be on this album (more laughter). We wanted about 45 minutes of music and could not possibly take everything. It shall be able to fit on one side of a 90 minutes cassette tape (lots of laughter from both).

Anna: How did you experience the entire production this time, compared to previous ones?

Christian: Once we are in the studio to work, then we are very fast and efficient. The problem was that it took so long, to get to do those days in the studio. It was frustrating. Jolle (Atlagic) said last year: “What the hell, I was finished with my drums in November and now it is April. We are still not done. What is going on…” (laughs) It drove us crazy, so to speak. Once your mind is set on the studio, with the recording steps, then you want to keep going intensively until you are finished.

Anna: I wonder a bit about "Angel of Death", which can be seen on the album cover and inside is the whole costume described in detail. Tell me, what kind of dude or creature is that?

Christian: A German guy, Sebastian Jerke, is an artist who also did the cover artwork on the previous album "Born From Fire". He has done some album artworks for bands in our genre, so we thought that he was a very cool guy. He is damn good, so we wanted to work with him. He paints this by hand, so it is an acrylic painting. There has been nothing done in a computer. It is a real brush painting. Anyway, he wanted all the lyrics, so he could get an idea of what they were about and see what inner images he got when he read them. We also sent some music, so that he could get an idea of how this record sounds like, in terms of atmosphere. Then he wanted to know if we had a suggestion for an album title and we thought that the song "Earthrise" was a pretty cool name to have. We wanted a picture where you see the Earth from space, in some way. Then he started to improvise on that and came up with some sketches, much like it looks now. It is some kind of alien with a special costume. Then we borrowed a little from an idea by BLACK SABBATH (laughter). On the front cover of one of their records they have a special character, which is described on the inner cover. We now wanted to do something similar and gave Sebastian a suggestion to make a sketch of this creature from space and his equipment. He became enthusiastic and came up with what everything is called. I have no idea about all the features (laughter). It is probably only his imagination. There is a lot of space perspective in many of the lyrics. We philosophize about life and we reflect on society, but with a space theme.

Anna: In the first verse of “Dwarf Planet” we can hear something that sounds like birds, made of slide guitar. Is it keyboard or mellotron?

Christian: It is actually exactly a slide guitar, with a strong echo. I got the idea from a LYNYRD SKYNYRD song, where they do that. It is a pretty cool thing.
(Wow, says Anna impressed.)

Anna: You have not used mellotron at all this time?

Christian: No, but I have a kind of mellotron-sound on my guitar. Fredrik (Karlén, who played mellotron on the previous record) plays a bit on the keyboard, like the outro on "Hallucinate" and some melody loops inside a few of the songs.

Anna: Tell us about the acoustic creation "Dead River" that ends the album.

Christian: It is based on an acoustic guitar that is quite monotonous and goes through the whole song. It was Roger who sat at home, playfully trying some things with an acoustic guitar and came up with it. His idea was to do something acoustic, a little flower power or in LED ZEPPELIN style. Magnus (Ekwall, the singer) then tried to find some melodies. We felt we had to decorate it a bit with diffuse effect guitars and congas, to build up the psychedelic. I think we found good stuff to support the acoustic guitar. It is exciting to build songs. We often have a song that is more stripped down, without drums you could say. This one does not have real drums either, but it is congas and rhythm instruments. Not on all records, but sometimes we find the form for such a song and then we think it is cool to include it.

Anna: What else do you do when you are not working with music?

Christian: We work in the world of school, all except Jolle, who is a carpenter. We have been doing that all the time. I have worked as a music teacher, assistant teacher, and at youth centers or leisure centers. Magnus works at a high school, as a special educator. Roger has been a regular teacher once, but is now something like an assistant principal. Beside the music, most of us have usually worked full time.

Anna: In how many different countries have you played live concerts?

Christian: Oh...I don't know exactly. At least the whole of Western Europe and parts of Eastern Europe. We have also done a US tour. It has become many hours on the roads.

Anna: Do you have any favorites among all places you have performed at?

Christian: Sweden Rock is always special. We have played there four times. It feels like a good receipt. When you get to play there, then it is good. Then we have played at similar festivals of the same caliber, down in Europe, on a number of occasions. Quite a few big Hard Rock festivals, such as Wacken Open Air. In the Netherlands they have several big festivals and we have performed on all of them. We have also played at the Alcatraz Hard Rock & Metal Festival in Belgium. We did that a few years ago and it was very fun.

Anna: Do you prefer large arenas or can it be cozy with gigs at small clubs as well?

Christian: I like both, but big festivals are something special. To step out on a big stage and see thousands of people in front of you…that is an awesome experience.

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(Photos: Goran Markov and Jacky Moutaillier.)

 

Anna: Is there one or more songs that you always play at concerts, songs you cannot skip?

Christian: Yes, some are songs that we ourselves enjoy and like to perform. We have a favorite, which we really want to have and always play. The song is from our least known album "Silver Haze" (1999) and is called "Freedom Mountain". We love to play it live and even if people have not heard it, you notice that they get excited about it. Then we have had a few, maybe not hits in that way, but ever since we wrote "Stone Believer" (to "Born From Fire", 2017)…we felt that it was right on target, so to speak. We always play it. Then there are a few more, from the older records. We have a song called "American Powder", from "Hooray! It's A Deathtrip ”(2003), which always works live. We play it almost every gig, just like the title track from "Voodoo Caravan" (2002). Sometimes we have the same setlist during an entire tour and sometimes we have not. The last tour we did, just before we started recording this new album, was together with the American band NEBULA. We did a few weeks in Europe. Then we had rehearsed on so many songs that we thought: "Now we make new setlists every night". We had sixty minutes, so we did eleven - twelve songs. We had at least twice as many, so it was different every night (laughter). There were maybe four or five songs that were always included, but the rest we changed every single day. It was a challenge in another way. Sometimes you thought: “Ok, shall we start with this song? We have never done that before, so it can be exciting”. Otherwise, you have certain songs, which you feel are perfect opening numbers. But then we just took a chance and it could be anything (laughter). Sometimes it was even a slow tune, but it was a lot of fun. Then we have some hardcore fans as well, who follow the tour and see several concerts in a row. Then it was a little extra fun for them to hear many different songs, so that it did not become the same, night after night.

Anna: Is there anything else, regarding the upcoming album "Earthrise", that you would like to add?

Christian: It feels a little strange when you cannot do concerts. Otherwise you always have a plan. First release party, then it is time for gigs, tours and festivals. You usually have plans for six months - one year ahead. Now there is nothing. We have made some videos and then comes the album, but after that we do not know much more. There are some tour suggestions for next year, which we are considering. Although you take it "with a pinch of salt", because you do not know if it will happen at all. We will try to promote the album in every way we can, except to play live.

Anna: Maybe another livestream further ahead?

Christian: Well, we probably will do at least something to introduce the album, when it is released.

Anna: Is there anything else you want to mention?

Christian: Not much has happened in the last year, but we have received a culture award.

Anna: Congratulations!
(Mönsterås municipality's Culture Prize 2020, with the motivation: “For their long successful career and for their contributions to music, which put Mönsterås on the map through their tours around the world”.)

Christian: It was fun. Somehow, that prize will be awarded this summer, on Swedens National Day. Besides that, there have been some interviews and the reviews have started to come. Considering the many positive comments about “Earthrise”, it actually feels fantastic.

Anna: How many different guitars have you had over the years?

Christian: I do not know. About thirty maybe, but in THE QUILL I have pretty much always used the same two - three all the time. You find your favorites.

Anna: Which ones are your favorites?

Christian: When I bought a Gibson guitar, I felt that I had come home. That was what I had always been looking for. Right now I have two Gibson Les Paul and it is for the most part these two I always play on. They both have slightly different sounds. For me, it is Gibson guitars that count. They sound and respond the way I want.

Anna: How old were you when you got your first guitar, or when did you start to play this instrument?

Christian: I cannot have been that old. My grandfather had a guitar and I always wanted to play with it when we were there. Then I got my first guitar from him. Later I got a drum set, because I most preferably wanted to play drums. I learned that pretty well, but I never really let go of the guitar. We had a small band (some laughter), when we were about eleven - twelve years old, when there was someone else who could play a little too. Then I wrote songs for that band, on guitar, even though I played drums later. Especially songwriting I thought was so much fun and then in the end I felt I wanted to play guitar instead. Writing songs has always been my thing and then the guitar felt natural to write songs on. Then you became better and better at playing as well.

Anna: You were probably born to be a guitarist.
Christian: (Laughter) Maybe that was it.

 

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