Alexis - Birds Of Prey

Alexis - Birds Of PreyDer Chilene Freddy Alexis hat geschafft, wovon viele Musiker nur träumen können. Er hat 2004 und 2009 in seiner Heimat zweimal mit seiner damaligen Band WITCHBLADE die britische Legende IRON MAIDEN supporten können, und auch mit Bands wie KREATOR, GAMMA RAY und ANGRA hat der Bursche schon die Bühne geteilt. Gemessen am Bekanntheitsgrad von WITCHBLADE ist das fast eine Sensation, außerhalb dieses südamerikanischen Landes dürften WITCHBLADE nur Insidern ein Begriff sein. Davon angespornt hat Freddy Alexis diese Band erst einmal auf Eis gelegt, um zusammen mit seinem WITCHBLADE Kollegen Gabriel Hidalgo eine neue Band zu starten, die schlicht ALEXIS heißt.

Ein erstes Album ist inzwischen zusammen mit Produzent Christian Rodriguez fertig gestellt worden, das über das zypriotische Kleinlabel Pitchblack Records weltweit veröffentlicht wurde, das in der Vergangenheit bereits mit Bands wie ARRYAN PATH und SILENT FALL positiv aufgefallen ist.   
Somit bin ich guter Dinge, dass ich auch an „Birds Of Prey“ einen Gefallen finden werde, oder besser gesagt war ich es, denn nach einem halben Dutzend Umläufen sieht die Sache leider etwas anders aus.

„Birds Of Prey“ ist nicht nur in Sachen Spielzeit eine halbgare Angelegenheit (und das trotz dreier Bonustracks), sondern auch sonst alles andere als berauschend. Wie so üblich befinden sich mit „Shadows“, „Golden Path“ und „Friendly Fire“ die besten Songs gleich am Anfang der Scheibe, danach geht es merklich ruhiger zu und ehrlich gesagt auch deutlich schwächer. Der Titelsong „Birds Of Prey“ ist ein Langweiler vor dem Herrn, ALEXIS sollten sich einmal von ihren Landsleuten von PROCESSION zeigen lassen wie man großartigen Doom Metal zelebriert, und das vermutlich als Outro angedachte Klangspiel „Forest“ wirkt im Kontext sehr befremdlich. Wenigstens „Metallizer II“, das mich stark an die amerikanischen Power Metaller von CAGE erinnert, weiß zwischendrin zu gefallen und auch die drei Bonussongs, die die komplette Bandbreite des melodischen Power Metals abdecken, stehen eher auf der Haben- als auf der Sollseite.  

Was mir an „Birds Of Prey“ zusätzlich so gar nicht gefallen will, ist der Gitarrensound, der auf der einen Seite sehr dünn und künstlich wirkt und auf der anderen Seite viel zu sehr nach einer Modern Metal Band als nach einer amtlichen Power Metal Kapelle klingt. Auch deshalb sind nicht mehr als 6 Punkte drin. (Maik)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 39:05 min
Label: Pitch Black Records
Veröffentlichungstermin: 19.11.2010