
Das Hamburger Zwei-Mann-Projekt COLLAPSE UNDER THE EMPIRE, bestehend aus Chris Burda und Martin Grimm möchte dieser Entwicklung natürlich nicht im Wege stehen, sondern eher weiteren Dünger für diese bunt-florierende Spielart des Rock liefern. Nach insgesamt bereits sechs vorhergehenden Veröffentlichungen stand im Herbst diesen Jahres mit "Fragments Of A Prayer" das nächste Opus bereit. Und den Hansestädtern genügt es bei weitem nicht, die bereits abgegriffenen Trademarks des Post Rock einfach nur neu aufzugiessen, nein, sie fügen dem Ganzen eine weitaus epischere und cineasterische Note hinzu. Da war es fast schon Pflicht, sich diese Scheibe in einigen Umläufen unter dem Kopfhörer zu Gemüte zu führen, um alle Facetten des Gebets-Fragments erfassen zu können - und das hat sich mehr als gelohnt!
Denn gerade unter dem Kopfhörer löst man das Ticket in eine Welt voller weitreichenden Landschaften, melancholischer Schönheit und schwebenden Arrangements, die nahezu ihresgleichen suchen. Die chilligen und ambient-geschwängerten Tracks wie "180 Seconds", "Opening Sky" oder "The Great Silence" lassen einen die Welt umher einfach nur vergessen und bieten im Gegenzug hierfür bittersüsse Piano-Melodien, mal mit Streichern unterlegt oder opulent mit Bläsern garniert.
Aber natürlich wird auch gerockt: "Breaking The Light", "Closer" oder der Titeltrack gehören mit zum besten, was der nationale Post Rock zu bieten hat - diese Scheibe macht tatsächlich süchtig! Nur allzu schade, dass es wohl nie zu einer Live-Umsetzung dieses Projekts kommen wird.
COLLAPSE UNDER THE EMPIRE sind für mich 2012 eine DER Entdeckungen, die ich in Zukunft definitiv genauer unter die Lupe nehmen muss - wenn der Backkatalog nur annähernd so stark wie "Fragments Of A Prayer" ist, bekommen meine Faves LOND DISTANCE CALLING doch tatsächlich arge Konkurrenz im persönlichen Ranking.... (Brix)
Bewertung: 8,5 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 46:52 min
Label: Finaltune Records / Broken Silence
Veröffentlichungstermin: 28.09.2012